Zeit
Die 180-Grad-Regel
Das Kino – insbesondere der Filmschnitt – schafft und orientiert sich an den Sehgewohnheiten
des Publikums. Zwei dieser «Codes» sind die 180-Grad-Regel und der Establishing Shot.
Die 180-Grad-Regel
Die 180-Grad-Regel verbietet die Übertretung der Blick-, Beziehungs-, Handlungsachse. Die Darstellung links zeigt: Wechselt die Kamera auf die andere Seite der Protagonisten, so tauschen diese die Plätze. Die Zuschauer:innen sind verwirrt, da die Links-Rechts-Orientierung nicht mehr gewährleistet ist. Ein Establishing Shot ist dann vonnöten.
Interessant sind Fälle, in denen die:der Regisseur:in bewusst die Regel verletzt.
Der Establishing Shot
Der Establishing Shot dient dazu, dem Publikum einen Überblick über die Figuren und ihren Positionen im Raum zu verschaffen. Typischerweise ist er in der Halbtotalen oder in der Totalen quadriert. Ist die Positionierung der Akteur:innen etabliert, sind keine weiteren Establishing Shots nötig. Achten Sie darauf, wann in dieser Szene aus Seppuku (J 1962; Masaki Kobayashi) Establishing Shots verwendet werden. Berücksichtigen Sie dabei ihr Wissen um die 180-Grad-Regel.